Mobbing-Interventionsteams an Schulen
„Mobbing in der Schule“ ist ein Thema, für das Öffentlichkeit und viele am Schulleben Beteiligte zunehmend sensibilisiert sind. Mobbing als „stille Gewalt“ findet in allen Alterstufen und Schulformen statt. Als gruppendynamischer Prozess, dem sich viele machtlos ausgeliefert fühlen, führt Mobbing bei den Betroffenen nicht nur zur Beeinträchtigung ihrer Leistungsbereitschaft, sondern hinterlässt in der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren. Dies betrifft „Opfer“ wie „Täter“ gleichermaßen. Mobbing zu erkennen und die richtigen Handlungsschritte einzuleiten, ist im Kontext vielfältiger schulischer Anforderungen allerdings oftmals schwierig.
Vor diesem Hintergrund möchte ich Ihnen hier eine Qualifizierungsmaßnahme für Multiplikatoren vorstellen. Diese soll die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dazu qualifizieren, an ihrer Schule die Entwicklung einer ganzheitlichen schulischen Anti-Mobbing-Kultur zu fördern und weitere Multiplikatoren auszubilden.
Ein Impulsvortrag im Kollegium zum Thema „ Keine Angst vor Mobbing- Hinschauen und Handeln“ gibt dem Kollegium eine Definition von Mobbing und Information wie präventiv und reaktiv mit Mobbing umzugehen ist. Nach dem Vortrag können sich dann 8-10 Kollegen für die Qualifizierung anmelden.
Die Qualifizierungsmaßnahme Mobbing-Interventionsteams umfasst grob skizziert folgende Bausteine:
(Zu Einzelheiten siehe: Gerlach, Nicole Marjo (2009): Mobbing - Ein Praxis- und Methodenhandbuch, 2. vollst. neubearb. und erw. Aufl., Villigst/Schwerte 2009)
A. Ablauf und Umfang Grundkurs:
I. Modul
Insb. Information und Einstieg mit praktischen Übungsteilen.
II. Modul
Insb. Praxisbeitrag der TN durch selbstständige Anleitung von Trainingssequenzen.
Inhalte des Grundkurses:
Entwicklung eines Problembewusstseins
Mobbing erkennen und benennen
Mobbing im Zeitalter von Handy, Internet & Co - Mit Cyber-Mobbing umgehen!
Überprüfung und Reflektion persönlicher Positionen zum Themenbereich" Konflikt, Gewalt und Mobbing"
Systemische Zusammenhänge bei Mobbing identifizieren
Rollenklärung der Akteure bei Mobbing herbeiführen und entsprechende Unterstützungsangebote entwickeln
Sammlung und Training kognitiver, analoger Methoden
Gesprächsführungsführungstechniken
Anti-Mobbingprozesse initiieren und nachhaltig begleiten
B. Ablauf und Umfang Vertiefungskurs:
III. Modul
Insb. Praxisbeitrag der TN durch selbstständige Anleitung von Trainingssequenzen.
Zwischen Modul III und IV Entwicklung und Durchführung eines Mustertrainings unter kollegialer Begleitung
IV. Modul
Präsentation von eigenen Ausbildungs- und Trainingssequenzen und Reflexion des eigenen Trainer/innenverhaltens.
Inhalte des Vertiefungskurses:
Qualifizierung von Multiplikatoren in Schule
Konstruktion eines eigenen Präventions- und Interventionskonzeptes gegen Mobbing
Moderations- und Präsentationstechniken sowie Methodenkompetenz festigen
Erstellung eines eigenen Angebotsprofil als Anti-Mobbingtrainer/in
Planung der notwendigen Unterstützungs- und Implementierungsmaßnahmen für betreffende Schulen
Referentenkreis:
Nicole Marjo Gerlach – Dipl.Päd, MSc. Supervison, Lehrtrainerin GAV, Konzeptentwicklung „Einführung von Mobbinginterventionteams“;
Josef Budde – Dipl. Sozpäd, Lehrtrainer GAV;
Ingo Gravel – Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medienrecht,
Uwe Schnaubel – Abt Prävention Medien/Polizei NRW